Preisverhandlungen Wohnimmobilien 2024: Mehr Spielraum

Preisverhandlungen Wohnimmobilien 2024: Mehr Spielraum

Letztes Update: 23. August 2024

Gebrauchte Wohnimmobilien kosteten im Frühjahr 2024 deutlich weniger als vor Jahresfrist. Vermittlungen dauern länger, die Verhandlungsbereitschaft der Verkäufer hat zugenommen. LBS-Experten erwarten, dass diese Entwicklung im Verlauf des Jahres anhält.

Wohnimmobilien: Spielraum für Preisverhandlungen hat laut LBS-Experten zugenommen

Die Preise für gebrauchte Wohnimmobilien sind im Frühjahr 2024 deutlich gesunken. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Preisverhandlungen. Laut dem aktuellen Preisspiegel der LBS-Analyse "Markt für Wohnimmobilien" lagen die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser zuletzt um gut 11 Prozent unter dem Niveau im Frühjahr 2023. Dies war der erste Preisrückgang seit dem Jahr 2010. Auch die Preise für ältere Reihenhäuser (minus 9 Prozent) und Eigentumswohnungen (minus 6 Prozent) sowie für Bauland (minus 9 Prozent) sind im vergangenen Jahr spürbar gesunken.

Veränderte Verhandlungspositionen am Immobilienmarkt

Die sinkenden Preise von gebrauchten Immobilien sind auf die geänderten Verhandlungspositionen am Immobilienmarkt zurückzuführen. LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann erläutert: "Die Kaufinteressenten stehen nicht mehr Schlange, weil viele den Schuldendienst aufgrund der gestiegenen Zinsen nicht mehr stemmen können." So gaben 90 Prozent der befragten Immobilienvermittler zu Protokoll, der Verkauf einer Immobilie dauere länger als in den vergangenen fünf Jahren üblich war. Rund 60 Prozent haben festgestellt, dass die Verkäufer eher als Mitte 2023 bereit seien, von ihren Preisvorstellungen abzurücken und Preisabschläge zu akzeptieren.

Preisverhandlungen Wohnimmobilien 2024: Ein Blick auf die Zahlen

Ein Blick auf die Zahlen des LBS-Preisspiegels zeigt, dass die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser in den teuersten Großstädten über 500.000 Einwohner wie München (1.600.000 Euro) und Düsseldorf (950.000 Euro) deutlich gesunken sind. Auch in kleineren Städten und Gemeinden sind die Preise rückläufig. In Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern wie Freiburg/Breisgau (1.000.000 Euro) und Heidelberg (750.000 Euro) sind ähnliche Trends zu beobachten.

Neubauobjekte bleiben teuer

Während die Preise für gebrauchte Immobilien sinken, bleiben Neubauobjekte weiterhin teuer. Neue Reihenhäuser kosteten im Frühjahr 2024 in etwa genauso viel wie ein Jahr zuvor, neue Eigentumswohnungen sogar 1 Prozent mehr. Neubauobjekte sind damit weiterhin deutlich teurer als vor der Zinswende im Frühjahr 2022, während die Preise für gebrauchte Immobilien inzwischen fast schon wieder auf das Niveau des Frühjahrs 2021 gefallen sind.

Strategien der Kaufwilligen

Nicht nur die Verkäufer machen Abstriche, auch die Kaufwilligen passen sich an die veränderten Marktbedingungen an. "Wir beobachten schon seit einer Weile, dass die Kaufwilligen ihr Möglichstes tun, um dem Zinsanstieg etwas entgegenzusetzen und ihre Finanzierungslast zu reduzieren", so Guthmann. Die Immobilienvermittler haben dies jetzt erneut bestätigt: Am häufigsten, so berichteten drei Viertel der befragten Marktkenner, würden Handwerksleistungen in Eigenarbeit erledigt. Knapp zwei Drittel der Vermittler sagten, dass die Bereitschaft ihrer Kundinnen und Kunden gestiegen sei, Objekte zu erwerben, die nicht genau den ursprünglichen Vorstellungen entsprechen. Gut die Hälfte hat von Standortkompromissen erfahren und knapp die Hälfte von zusätzlich mobilisierten Kapitalquellen.

Nachhaltigkeitsaspekte treten in den Hintergrund

Die Immobilienexperten von LBS und Sparkassen erlebten zuletzt auch, dass Nachhaltigkeitsaspekte bei der Suche nach einer Eigentumswohnung oder einem Eigenheim wieder etwas in den Hintergrund getreten sind. In der aktuellen Befragung gaben nur 15 Prozent der Vermittler an, dass dieses Thema bei den Kunden eine hohe oder sogar sehr hohe Relevanz habe - vor Jahresfrist waren es noch 20 Prozent. Dass Nachhaltigkeit überhaupt eine Rolle spiele, bestätigten insgesamt aber immerhin 46 Prozent der Befragten und damit kaum weniger als im vergangenen Jahr, als es 48 Prozent waren. Ins Spiel komme der Klimaschutz immer dann, wenn er helfe Kosten zu sparen, beispielsweise wenn sich die Energieeffizienz durch Dämmmaßnahmen, Photovoltaik oder eine neue Heizung verbessern lasse, so die Erklärung der Experten für die beobachtete Verschiebung der Prioritäten auf Seiten der Käufer.

Regionale Unterschiede bei den Immobilienpreisen

Ein weiterer interessanter Aspekt sind die regionalen Unterschiede bei den Immobilienpreisen. In Großstädten wie München und Düsseldorf sind die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser zwar gesunken, bleiben aber auf einem hohen Niveau. In kleineren Städten und Gemeinden sind die Preise hingegen stärker gefallen. So kostet ein Einfamilienhaus in Greiz (Thüringen) nur noch 135.000 Euro, in Riesa (Sachsen) 130.000 Euro und in Bernburg/Saale (Sachsen-Anhalt) ebenfalls 130.000 Euro.

Ausblick auf die Preisentwicklung

Die Entwicklung wird sich nach Einschätzung der für das Immobilienbarometer im "Markt für Wohnimmobilien" befragten Immobilienvermittler im Verlauf dieses Jahres in ähnlicher Weise fortsetzen. Während die Preise im Neubausegment aufgrund der hohen Baukosten stabil bleiben oder sogar leicht steigen werden, könnten Bestandsimmobilien und Bauland in fast allen Regionen noch etwas günstiger werden. Dies eröffnet weiteren Spielraum für Preisverhandlungen Wohnimmobilien 2024.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die veränderten Verhandlungspositionen am Immobilienmarkt und die sinkenden Preise für gebrauchte Wohnimmobilien neue Chancen für Käufer und Verkäufer bieten. Während Neubauobjekte weiterhin teuer bleiben, eröffnen sich im Bereich der Bestandsimmobilien und des Baulands neue Möglichkeiten für Preisverhandlungen. Die regionalen Unterschiede bei den Immobilienpreisen und die Strategien der Kaufwilligen zeigen, dass der Markt in Bewegung ist und sich den veränderten Bedingungen anpasst.

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