Holz-Hybrid-Bauweise: Zukunft des Bauens
Letztes Update: 04. Oktober 2024
Der Artikel beleuchtet das innovative Bauprojekt 'New7' in Mannheim, das mit seiner Holz-Hybrid-Bauweise neue Maßstäbe im Bauwesen setzt. Diese Bauweise kombiniert die Vorteile von Holz und anderen Materialien, um nachhaltige und effiziente Gebäude zu schaffen.
Innovatives Bauprojekt „New7“ in Mannheim: Holz-Hybrid-Bauweise setzt neue Maßstäbe
Mit dem Bauprojekt „New7“ in Mannheim entsteht ein bemerkenswertes Beispiel für nachhaltiges Bauen. Die DIRINGER & SCHEIDEL Unternehmensgruppe hat sich entschieden, ein ehemaliges Kaufhaus in ein modernes, mischgenutztes Gebäude zu verwandeln. Dabei wird ab dem zweiten Obergeschoss eine Holz-Hybrid-Struktur errichtet. Diese Bauweise kombiniert Holz mit Beton und schafft so eine innovative Architektur, die sowohl ästhetisch als auch ökologisch überzeugt. Die Holz-Hybrid-Bauweise ist ein Novum in der Metropolregion Rhein-Neckar und setzt neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen.
Die Holz-Hybrid-Bauweise als Schlüssel zum Erfolg
Die Entscheidung für die Holz-Hybrid-Bauweise bei New7 war nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine funktionale. Holz ist ein leichter Baustoff, der es ermöglicht, zusätzliche Stockwerke ohne aufwendige Verstärkung der Fundamente zu realisieren. Dies ist besonders wichtig, da das Bestandsgebäude im Grundwasser steht und eine Verstärkung der Gründung nicht möglich war. Die Kombination von Holz mit Beton und Stahl sorgt für Stabilität und Langlebigkeit. Diese Bauweise ermöglicht es, die Vorteile der verschiedenen Materialien optimal zu nutzen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Die Fassade: Ein Statement aus Holz
Die Fassade von New7 ist ein weiteres Highlight des Projekts. Sie besteht aus rauem, unbehandeltem Holz, das eine natürliche, vergraute Oberfläche erhält. Diese Entscheidung unterstreicht die Ehrlichkeit in der Architektur und zeigt den Baustoff Holz in seiner ganzen Schönheit. Die Fassade fügt sich nahtlos in das urbane Umfeld ein und verleiht dem Gebäude eine natürliche Eleganz. Die Begrünung der Fassade ergänzt das Bild und setzt zusätzliche Akzente. Diese Gestaltung hebt New7 optisch von den umliegenden Gebäuden ab und macht es zu einem Blickfang im Mannheimer Quadrat N7.
Die Tragwerksplanung bei New7 ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Kombination von Holz, Stahl und Beton. Die Holz-Beton-Verbunddecken bieten eine hohe Tragfähigkeit und einen hervorragenden Schallschutz. Die Verwendung von Brettschichtholz und Brettsperrholz sorgt für eine präzise und schnelle Bauweise. Die digitale Planung mit 3D-Modellen ermöglicht eine millimetergenaue Fertigung und Montage der Bauteile. Diese Effizienz spart Zeit und minimiert Fehler auf der Baustelle. Die innovative Verbindungstechnik mit Kerven anstelle von Schrauben reduziert den Materialaufwand und schont die Ressourcen.
Ein weiterer Vorteil der Holz-Hybrid-Bauweise ist die hervorragende CO2-Bilanz. Holz speichert CO2, während bei der Herstellung von Beton viel CO2 freigesetzt wird. Durch den Einsatz von Holz wird der CO2-Fußabdruck des Projekts deutlich reduziert. Zudem verkürzt die Vorfertigung der Holzelemente die Bauzeit vor Ort, was die Beeinträchtigungen für die Nachbarn minimiert. Die Entscheidung für diese Bauweise ist auch eine Frage der Haltung: Die Bauherren wollten den Baustoff Holz sichtbar machen und damit ein Zeichen für nachhaltiges Bauen setzen.
Die Brandschutzanforderungen bei einem Holzbau sind hoch, doch die Planer von New7 haben diese Herausforderung gemeistert. Die tragenden Holzelemente werden mit nicht brennbaren Baustoffen wie Gips verkleidet, was eine doppelte Sicherheit bietet. Die Konstruktionen sind so dimensioniert, dass sie im Brandfall 60 bis 90 Minuten standhalten. Auch der Schallschutz wurde durch den Einsatz von Holz-Beton-Verbunddecken optimiert. Diese bieten nicht nur eine hohe Tragfähigkeit, sondern reduzieren auch die Schallübertragung. Die Bauweise wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Rosenheim getestet und optimiert.
Die Entscheidung für die Holz-Hybrid-Bauweise bei New7 war auch eine wirtschaftliche. Obwohl das Bauen mit Holz nicht kostengünstiger ist, ermöglicht es, auf den Bestand aufzubauen und Emissionen zu vermeiden. Die verwendeten Materialien können nach Ablauf der Lebensdauer des Gebäudes wiederverwendet werden, was die Nachhaltigkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft erhöht. Die Bauherren sehen in der Holz-Hybrid-Bauweise eine zukunftsweisende Lösung, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.
Mit New7 setzt die DIRINGER & SCHEIDEL Unternehmensgruppe ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen in urbanen Räumen. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie traditionelle Materialien und moderne Architektur Hand in Hand gehen können. Es ist ein Vorbild für zukünftige Bauvorhaben und strahlt weit über die Stadtgrenzen hinaus. New7 ist ein Vorreiterprojekt, das zeigt, wie bestehende Gebäude weiterentwickelt und gleichzeitig ökologische und ökonomische Vorteile erzielt werden können.
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