Letztes Update: 10. August 2024
Der Artikel beleuchtet die Normalisierung der KfW-Förderprogramme im ersten Halbjahr 2024. Nach den Krisenjahren kehrt Stabilität ein und Vermieter können von neuen Fördermöglichkeiten profitieren.
Die KfW Bankengruppe hat im ersten Halbjahr 2024 ein Fördervolumen von 34,7 Mrd. EUR verzeichnet. Dies entspricht dem Niveau der Vorkrisenjahre und zeigt eine deutliche Normalisierung des Fördergeschäfts nach den Krisenjahren 2020 bis 2023. Die Folgen der Krisenjahre sind damit weitgehend überwunden.
Der Effekt der Normalisierung zeigte sich besonders in der inländischen Förderung. Diese belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 20,6 Mrd. EUR, was einem deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Rückgang resultierte maßgeblich aus dem Auslaufen von Sonderprogrammen wie der Soforthilfe und der Preisbremse Gas und Wärme sowie dem Wegfall von Sonderfinanzierungen im Energiesektor.
Auch die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen war stark rückläufig. Ausschlaggebend hierfür ist der hohe EU-Referenzzinssatz, welcher in der besten Preisklasse bei aktuell 5,11 % liegt. Die beihilferechtlichen Vorgaben der EU verpflichten die KfW dazu, ihre Zinskonditionen in den bankdurchgeleiteten Programmen ohne Beihilfe nicht unter dem EU-Referenzzinssatz anzubieten.
Im Gegensatz dazu erfuhren die Programme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien für private Kunden eine gesteigerte Nachfrage. Besonders erfreulich ist die gute Nachfrage bei den privaten Kunden für den klimafreundlichen Neubau und in der Heizungsförderung.
Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW, betonte die positive Entwicklung des Konzernergebnisses. Dies sei wichtig angesichts der großen Herausforderungen in der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Die starke Finanzkraft der KfW ist Voraussetzung für verlässliches Handeln als Bank aus Verantwortung.
In der Export- und Projektfinanzierung hat die KfW IPEX-Bank ihren sehr guten Jahresstart fortgesetzt. Sie erreichte mit 12,3 Mrd. EUR annähernd das sehr hohe Zusagevolumen des Vorjahres. Die Zusagen in der KfW Entwicklungsbank lagen mit 1,4 Mrd. EUR etwa auf Vorjahresniveau. Die DEG sagte wie im Vorjahr rund 0,6 Mrd. EUR an Finanzierungen zu.
Der KfW-Konzern schloss das erste Halbjahr 2024 mit einem erfreulichen Gewinn nach Steuern in Höhe von 932 Mio. EUR ab und übertraf damit die Erwartungen und das Vorjahr. Das Ergebnis basierte auf einem sehr starken operativen Ergebnis und profitierte zusätzlich von einem positiven Bewertungsergebnis.
Der Förderaufwand im Inlandsgeschäft belief sich auf 181 Mio. EUR und übertraf damit das Vorjahr deutlich. Im Umfeld steigender Zinsen sind weiterhin in höherem Maße Zinsverbilligungen möglich. Das positive Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft resultierte insbesondere aus Auflösungen der Kreditrisikovorsorge.
Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio ist durch die Geschäftsfelder DEG und KfW Capital geprägt. Der Ertragsteueraufwand betrifft den laufenden Steueraufwand dank der guten Ertragsentwicklung bei den steuerpflichtigen Tochtergesellschaften sowie den latenten Steueraufwand.
Die Bilanzsumme lag mit 558,8 Mrd. EUR in etwa auf dem Niveau des Vorjahresendes. Mit einer Gesamtkapitalquote sowie (harten) Kernkapitalquote von 29,9 % liegen die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten weiterhin auf einem sehr guten Niveau.
Im Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden belief sich das Fördervolumen zum 30.06.2024 auf 16,2 Mrd. EUR. In der Mittelstandsbank wurden Neuzusagen über 5,7 Mrd. EUR getätigt. Der Rückgang resultiert vor allem aus einer geringeren Nachfrage nach Gründungs- und Unternehmensfinanzierungen sowie niedrigeren Zusagen im Bereich Klimawandel und Umwelt.
Im Segment Private Kunden lag das Neuzusagevolumen per Ende Juni mit 10,5 Mrd. EUR über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis wurde von höheren Zusagen im Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien getrieben. Positiv hervorzuheben ist auch die neu gestartete Heizungsförderung.
Mit 3,7 Mrd. EUR hat sich das Gesamt-Neuzusagevolumen im Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden gegenüber dem außergewöhnlichen Vorjahr normalisiert. Im Segment Individualfinanzierung Unternehmen konnte ein Zusagevolumen in Höhe von rund 181 Mio. EUR verzeichnet werden.
Das Geschäftsvolumen für kommunale und soziale Infrastruktur lag mit Neuzusagen von knapp 2,2 Mrd. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung ist vornehmlich Folge von stark rückläufigen Auszahlungen aus der Soforthilfe/ Preisbremse Gas und Wärme des Bundes.
Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute blieb mit einem Geschäftsvolumen von 1,3 Mrd. EUR ebenfalls hinter dem anteiligen Vorjahreswert zurück. Maßgeblich hierfür ist vor allem eine dem ungünstigen Zinsumfeld geschuldete Zurückhaltung der Landesförderinstitute.
Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich im ersten Halbjahr 2024 auf 679 Mio. EUR. Das hohe Volumen im Vorjahreszeitraum resultierte u.a. aus der Einmal-Zusage an "ETCI", European Tech Champions Initiative. Die Investment-Pipeline von KfW Capital ist gut gefüllt.
Die KfW IPEX-Bank hat ihren sehr guten Jahresstart fortgesetzt. Ihre Neuzusagen lagen zum Ende des Halbjahres mit 12,3 Mrd. EUR nur leicht unter dem außergewöhnlich hohen Niveau des Vorjahreszeitraums. Zum Neugeschäft haben alle Geschäftssparten beigetragen.
Das Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank hat im ersten Halbjahr 2024 für Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern 1,4 Mrd. EUR zugesagt. Auf Vorhaben im Bereich Klima und Energie entfielen etwa 65 % der Zusagen. Die DEG erreichte Neuzusagen für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern in Höhe von 588 Mio. EUR.
Im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung ihres Mittelbedarfs reduzierte die KfW ihr Refinanzierungsziel für das Jahr 2024 auf 80 Mrd. EUR. Gründe dafür sind der geringer als erwartete Refinanzierungsbedarf aus Zuweisungsgeschäften des Bundes sowie der Rückgang des inländischen Fördergeschäfts.
Im ersten Halbjahr 2024 hat die KfW 55,0 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Damit hat sie rund 69 % des neuen Refinanzierungsziels erreicht. Der Green-Bond-Anteil am Gesamtemissionsvolumen belief sich auf 13 % beziehungsweise 7,2 Mrd. EUR.
Das KfW-Fördervolumen im ersten Halbjahr 2024 zeigt eine Normalisierung des Fördergeschäfts. Die Folgen der Krisenjahre scheinen überwunden. Dies ist eine gute Nachricht für Vermieter, die ihre Immobilien modernisieren oder energetisch sanieren möchten. Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme an, die Ihnen helfen können, Ihre Gebäude effizienter zu gestalten.
Ein wichtiger Aspekt bei der Modernisierung ist die Nutzung erneuerbarer Energien. Durch den Einbau von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen können Sie den Immobilienwert steigern durch Photovoltaik und Wärmepumpe. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern erhöhen auch den Wert Ihrer Immobilie. Die KfW unterstützt solche Projekte mit attraktiven Förderprogrammen.
Ein weiteres Thema, das für Vermieter von Interesse sein könnte, ist die energetische Gebäudesanierung Tipps und Förderungen. Hierbei geht es darum, wie Sie Ihre Gebäude energetisch auf den neuesten Stand bringen können. Die KfW bietet auch hierfür spezielle Förderungen an, die Ihnen helfen, die Kosten für solche Sanierungen zu reduzieren. Eine energetische Sanierung kann langfristig zu erheblichen Einsparungen führen und ist daher eine lohnende Investition.
Abschließend ist es wichtig, die finanziellen Aspekte im Blick zu behalten. Die Zinssenkung EZB Juni 2024 könnte ebenfalls positive Auswirkungen auf Ihre Finanzierungsmöglichkeiten haben. Niedrigere Zinsen bedeuten günstigere Kredite, was die Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen erleichtert. Die KfW bietet in diesem Zusammenhang besonders attraktive Konditionen an.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Immobilien auf den neuesten Stand zu bringen und profitieren Sie von den vielfältigen Fördermöglichkeiten der KfW. Die Normalisierung des Fördergeschäfts im ersten Halbjahr 2024 bietet Ihnen optimale Bedingungen für Ihre Projekte.