Letztes Update: 15. August 2024
Ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau kann helfen, die angespannte Lage am Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein zu entspannen. Die SPD fordert mehr Mittel und eine Vereinfachung der Bauvorschriften, um den Bau bezahlbarer Wohnungen zu beschleunigen.
Die schleswig-holsteinische SPD hat von der Landesregierung ein Sofortprogramm für bezahlbares Wohnen gefordert. Die aktuelle Förderung von rund 400 Millionen Euro für den Bau von 1900 Sozialwohnungen sei nicht ausreichend, sagte SPD-Fraktionschefin Serpil Midyatli dem NDR. Der Bund habe die Mittel für die soziale Wohnraumförderung verstetigt, jetzt müsse das Land seinen Teil beitragen. Nach Angaben des Kieler Innenministeriums wird es im kommenden Jahr mindestens 280 Millionen Euro von Bund und Land zusammen für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus geben. Wie es dann weitergehe, stehe noch nicht fest.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), beschreibt die Situation als dramatisch. Die Zahlen bei Baugenehmigungen und Fertigstellungen gehen zurück, und es zeichnet sich keine Trendwende ab. Auch wenn der soziale Wohnungsbau allein die Probleme am Wohnungsmarkt nicht lösen kann, stellt er derzeit wohl die beste Möglichkeit des Landes dar, einzugreifen.
Die sozialen Vermieter wissen um die angespannte Haushaltslage von Schleswig-Holstein. Das heißt aber nicht, dass der Staat handlungsunfähig ist. Die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker müssen jetzt Prioritäten setzen. Das bezahlbare Wohnen ist längst zur wichtigsten sozialen Frage unserer Zeit geworden. In den Quartieren wird der soziale Frieden gewahrt. Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf und Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe - und es gibt derzeit viel zu viele Menschen, die bezahlbaren Wohnraum suchen.
Die Landesregierung sollte, so schwer es ist, bei der Aufstellung des Haushalts ein Zeichen setzen und die Mittel für den sozialen Wohnungsbau noch einmal erhöhen. Zugleich muss sichergestellt werden, dass auch in den kommenden Jahren ausreichend Geld für die Förderung da ist. Sozialer Wohnungsbau ist kein Sprint, sondern ein Ausdauerlauf.
Aber Geld allein ist nicht alles. Dringend notwendig sind die Entschlackung der Landesbauordnung und die Ermöglichung des einfachen Bauens. Das sind Themen, die vom Innenministerium bereits in den Fokus genommen wurden. Hier darf der Druck nicht nachlassen. Wir brauchen Ergebnisse.
Die sozialen Vermieter wissen auch um den großen Fachkräftemangel in den Bauämtern. Dieser Mangel wird nicht in kurzer Zeit zu beheben sein. Deshalb müssen die Behörden dringend ihre Arbeitsabläufe überdenken. Die aktuelle Lage ist auch eine ‚rote Ampel’ für alle Versuche, Klimaschutzauflagen zu verschärfen. Wer immer noch glaubt, mit höheren Vorgaben dem Wohnungsbau zu dienen, wird eines Besseren belehrt. Wir brauchen ein Moratorium bei zusätzlichen Klimaschutzauflagen.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
Soziale Vermieter spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Sie sind oft die ersten, die auf die Bedürfnisse der Mieter eingehen und innovative Lösungen finden. Ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau könnte ihnen die notwendigen Mittel und den rechtlichen Rahmen bieten, um ihre Arbeit noch effektiver zu gestalten.
Ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau ist nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Es schafft nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern fördert auch die soziale Integration und den Zusammenhalt in den Gemeinden. Langfristig kann dies dazu beitragen, soziale Spannungen zu reduzieren und eine stabilere Gesellschaft zu schaffen.
Die Landesregierung muss daher nicht nur kurzfristig handeln, sondern auch langfristige Strategien entwickeln. Dazu gehört die kontinuierliche Bereitstellung von Mitteln, die Anpassung der Bauvorschriften und die Förderung von Innovationen im Wohnungsbau. Nur so kann sichergestellt werden, dass der soziale Wohnungsbau auch in Zukunft eine tragende Säule der Wohnraumversorgung bleibt.
Es gibt bereits zahlreiche Beispiele für erfolgreiche soziale Wohnungsbauprojekte, die als Vorbild dienen können. Diese Projekte zeichnen sich durch innovative Ansätze und eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren aus. Ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau könnte solche Best Practices fördern und verbreiten.
Ein Beispiel ist das Modell der genossenschaftlichen Wohnungsbauprojekte, bei denen die Mieter selbst zu Mitgliedern der Genossenschaft werden und so aktiv an der Gestaltung ihres Wohnumfelds mitwirken können. Solche Modelle fördern nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern bieten auch eine nachhaltige und langfristige Lösung für die Wohnraumproblematik.
Die Forderung nach einem Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau ist angesichts der aktuellen Lage mehr als gerechtfertigt. Es bietet eine Möglichkeit, schnell und effektiv auf die drängenden Probleme am Wohnungsmarkt zu reagieren. Gleichzeitig schafft es die Grundlage für langfristige Lösungen und Innovationen im sozialen Wohnungsbau.
Die Landesregierung und die sozialen Vermieter müssen jetzt gemeinsam handeln, um die notwendigen Mittel bereitzustellen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so kann sichergestellt werden, dass bezahlbarer Wohnraum für alle verfügbar bleibt und der soziale Frieden in den Gemeinden gewahrt wird.
Ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau ist kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es liegt nun an den verantwortlichen Akteuren, diese Chance zu nutzen und die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.
Der soziale Wohnungsbau ist ein wichtiges Thema, das viele Vermieter betrifft. Ein Sofortprogramm kann helfen, die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die auch in anderen Bereichen des Immobilienmarktes wichtig sind. Ein Beispiel dafür ist die EU-Sonderregelungen bezahlbarer Wohnraum Kommunen. Diese Regelungen können einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit und die Preise von Wohnungen haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die finanzielle Unterstützung für Mieter. Hierbei kann die CO2-Kosten Rückerstattung für Mieter eine wichtige Rolle spielen. Durch solche Maßnahmen können die Nebenkosten für Mieter gesenkt und somit die finanzielle Belastung reduziert werden. Dies ist besonders in Zeiten steigender Energiepreise von großer Bedeutung.
Auch die Entwicklung der Bauzinsen hat einen erheblichen Einfluss auf den sozialen Wohnungsbau. Niedrige Bauzinsen können die Finanzierung neuer Projekte erleichtern und somit den Bau von mehr bezahlbaren Wohnungen ermöglichen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel über die niedrige Bauzinsen Immobilienmarkt 2024. Hier erfahren Sie, wie sich die aktuellen Zinssätze auf den Immobilienmarkt auswirken und welche Trends zu erwarten sind.